Pressebericht
Leistungsstärkster Kran auf Norderney
Der Kranbetrieb Norderney GbR, gegründet in 2018 durch Herrn Steffen Onnen und die Spedition Johann Fischer KG, betreibt auf der gleichnamigen, vor der Küste Ostfrieslands gelegenen Insel ein einzigartiges Anhängerfahrzeug, ausgerüstet mit einem Palfinger PK 34002-SH Kranaufbau. Auf der Insel gilt für alle Fahrzeuge eine Längenbeschränkung von 8,5 m und eine Gewichtsbeschränkung von 8,5 to tatsächlichem Gewicht. In Ausnahmefällen werden z. B. im Rahmen des Katastrophenschutzes Genehmigungen in Absprache mit der Stadt Norderney durch den Landkreis erteilt. Für diesen einzigartigen Anhänger wurde eine Genehmigung erteilt, da durch den Einsatz dieses Fahrzeuges deutlich schwerere Einheiten wie Bau-oder Autokrane, die den Straßenkörper unverhältnismäßig mehr belasten, ersetzt werden können.
„Eine weitere Herausforderung dieses Projektes war der Korrosionsschutz für den Unterwagen. Die Luft auf Norderney ist grundsätzlich schon recht salzhaltig und nach einem Sturm kann man auf Glasflächen überall auf der Insel einen weißen Belag von Salzrückständen beobachten.“ berichtet Alexander Tirre von Tirre Cranes, dem Vorort zuständigen Palfinger Vertriebspartner. Alle Berechnungen und Dimensionierungen des Kranfahrzeuges wurden von Palfinger GmbH durchgeführt. Firma Franz-Josef Gellhaus Stahl- und Fahrzeugbau GmbH & Co. KG als erfahrener Fahrzeugbauer und Palfinger Partner in Vechta setzte das Konzept um. Der Stahlbau des Unterwagens ist komplett verzinkt und als Tandem-Zweiachser mit Kranaufbau und Zubehör wiegt dieser 10,5 t. Hierauf erfolgte, zentral angeordnet und damit für maximale Tragfähigkeit im 360° Schwenkbereich, der Aufbau des Palfinger Kranes, sowie der 4-fach Abstützung mit schwenkbaren Abstützzylindern. Niedrige Hindernisse, wie beispielsweise Gärtenzäune, können so von den Abstützauslegern vorher überfahren werden und sorgen dadurch für eine optimal weite Abstützbasis des Kranes im Einsatz. 2 ebenfalls vollverzinkte Ballastgewichte, je 1.400 kg Gewicht werden separat transportiert und vor dem Einsatz in dafür vorgesehene Halterungen durch den Kran selber aufgelegt. Durch die elektronische Einbindung und Überwachung der Ballastgewichte, ist der Kranbetrieb ohne Ballast, mit geringer Tragkrafteinschränkung ebenso möglich. Der Palfinger PK 34002-SH ist von Hause aus bereits vorbildlich korrosionsgeschützt. Alle Stahlbauteile werden vor der Montage gestrahlt, grundiert, lackiert und KTL-beschichtet. Trotz dieser Maßnahmen steht das Kranfahrzeug nach Betriebsende immer in einer Halle. Kranbetreiber Steffen Onnen hat mit einer anderen Baumaschine in Sachen Korrosion schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Der Palfinger Kran bietet mit seinen 6-fachen hydraulischen Ausschub, demontierbarem Jib-Knickarm mit 3-fach hydraulischen Ausschub eine maximale Reichweite von 25,5 Meter bei 650 kg Traglast am langen Ende. Am Hubarm ist die Seilwinde mit 2.500 kg Tragkraft verbaut. Eine automatische Seilwindensynchronregelung hält bei allen Kranarmbewegungen den Abstand zwischen Unterflasche und Rollenkopf an der Kranspitze immer konstant und sorgt so für ein entspanntes Arbeiten des Kranführers, den auch die Feinfühligkeit der Joy-Stick-Funksteuerung begeistert. Eine Transportüberwachung unabhängig vom Zugfahrzeug ist eine weitere Sicherheitsausstattung. Mit dieser Auslegervariante ist der Kran das größte und leistungsstärkste auf Norderney stationierte Kranfahrzeug.
Autarkes Arbeiten durch Diesel-Aggregat – E-Motor fehlt auch nicht
Obwohl als Anhänger konzipiert kann das Kranfahrzeug durch ein aufgebautes Diesel-Aggregat autark arbeiten. Der Anhängervariante hatte man aus verschiedenen Gründen gegenüber einem Lkw-Chassis-Aufbau den Vorzug gegeben. Ein Aufbau auf LKW-Chassis wäre aus Gewichtsgründen nicht möglich gewesen. Die Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit auf maximal 20 km/h erübrigt eine Straßenverkehrszulassung. Auf Norderney gelten während Touristen-Saison von Frühjahr bis Herbst strenge Auflagen bis hin zu starken Einschränkungen was die Bautätigkeit angeht. Der Tourismus hat auf der Insel den klaren Vorrang. Zusätzlich ist daher ein Elektromotor mit Kraftstromanschluss für den Kranbetrieb eingebaut. Wollte man die Geräuschemissionen in dieser Betriebsvariante messen, müsste man den Wind auf der Insel dazu anhalten, so flüsterleise ist diese Betriebsart. Bei der Wahl der Zugmaschinen ist das Kranfahrzeug mit Traktor, Unimog oder Lkw flexibel. Dank hoher Bodenfreiheit ist der Kran auch in schwierigstem Gelände auf der Insel und natürlich auch auf dem Festland einsetzbar. Steffen Onnen, Geschäftsführer von Kranbetrieb Norderney weiß schon, warum er diese Krankonfiguration so wählte. „Alles ist optimal auf unsere Anforderungen ausgelegt und dank des Personensicherungsmodus können wir das Gerät auch als Absturzsicherung für Personal einsetzen. Alle Erfahrungen die wir mit unseren Lkw-Ladekranen gemacht haben wie auch die vielen Anforderungen nach Kranleistungen, die an uns herangetragen wurden sind in dieses Krankonzept eingeflossen,“ erläutert Steffen Onnen. Sein Unternehmen bietet entsprechend umfangreiche Leistungen an. Dazu gehört das Umsetzen von Containern und Raumzellen, die Montage von Fertigbauelementen, Fertighäusern oder Betonteilen sowie ein allgemeiner Lösch- und Ladebetrieb, wie er auf einer Insel anfällt. Transportleistungen, Abbruch- sowie allgemeine Bauarbeiten gehören zum Leistungsspektrum. Das Fuhrunternehmen Jakob Onnen besteht seit über 80 Jahren und wird heute in der 4. Generation von Steffen Onnen als Familienbetrieb geführt.
Palfinger Abrollkipper im Dauereinsatz für die Entsorgung
Langeoog – Palfinger Abrollkipper stemmt die Entsorgung
Langeoog ist jährlich Ziel von weit über 200.000 Gästen und Urlaubern. Dabei zählt die ostfriesische Insel selber weniger als 2000 Einwohner. Die Inselgemeinde betreibt 6 eigene Schiffe, davon 4 Fahrgastschiffe für den Personentransport. Den reinen Frachtverkehr übernehmen 2 ehemalige Landungsboote der Bundeswehr. Egal ob Waschmittel, Baustoffe, Ersatzteile, Dieselkraftstoff oder Wein, mit ihnen wird alles angelandet was die Inselbewohner und deren Gäste zum Leben brauchen. Auch den unweigerlich anfallenden Müll transportieren die Frachtschiffe, in der Saison praktisch werktäglich, in Richtung Festland.
Ein neuer Lkw mit aufgebautem Palfinger Abrollkipper der Baureihe „Telescopic“ übernimmt dabei den Transport der Glas- und Papiercontainer vom zentrumnahen Sammelpunkt zur Umladestation, wo das Papier aus dem Sammelcontainer in Pressbehälter umgeladen wird. Der Restmüll wird inselweit mit Anhängern, gezogen von Elektrozugmaschinen eingesammelt und ebenfalls an der Umladestation verdichtet und in Presscontainer verbracht.
Bis auf sehr wenige Ausnahmen, wie eben dem Lkw, dem Rettungsdienst, der Feuerwehr, der Landwirtschaft usw. sind Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf der Insel nicht erlaubt. Eine weitere Aufgabe des Abrollkippers ist der Transport aller Fraktionen von der Umladestation zur Verladestation direkt neben dem Fähranleger im Hafen. Hier docken die Landesboote an einem speziellen Anleger an, lassen die Ladeklappe runter, um Fracht, alles auf eigene Achse, zu entladen. Rückfrachten für das Festland, wie u.a. die Müllcontainer werden dann einfach in den Laderaum des Landungsbootes verfahren. Packstationen auf beiden Seiten beladen auch Kleinmengen dazu auf speziellen Transportwagen. Das Konzept ist sehr praktikabel bei kurzen Lade- und Entladezeiten für das Frachtschiff.
Kurze Wege für den Lkw viele Ladespiele für den Abrollkipper
Die zurückzulegenden Entfernungen für den Lkw beim Transport der Müllcontainer sind nicht sehr groß. Die Belastung für das Fahrzeug und besonders des Abrollkippers ist der häufige Containerumschlag, voll wie leer. Mit bis zu 20 Ladespielen täglich bewegt der Abrollkipper „Telescopic 22“, Container mit einem maximalen Gewicht bis 22 Tonnen und einer Länge von 5.000 mm bis 7.000 mm. Sonderstoffe wie Bratfette, Sperrmüll, Elektroschrott usw. werden an der Umladestation in geschlossenen Abrollcontainern gesammelt bis diese voll sind, um sie dann auf den Weg in Richtung Festland zu bringen.
Ausschreibung gewonnen
Die Ausschreibung der Ersatzbeschaffung für einen Alt-Lkw hatte die Firma Rudolf Bohlje Kraftfahrzeuge aus Westerstede in enger Zusammenarbeit mit Tirre Cranes, dem für die Region zuständigen Palfinger-Vertrieb gewonnen. Der DAF Lkw – CF 370 FAQ 8X2 – weißt durch Vorgaben in der Ausschreibung einige Besonderheiten auf. Seine maximal mögliche Geschwindigkeit ist auf 45 km/h gedrosselt. Selbst diese mögliche Höchstgeschwindigkeit zu fahren ist dem Fahrer per Vorgabe nicht gestattet. Um die geforderte Achslast von maximal 6 Tonnen je Achslinie einzuhalten wurde der Lkw mit einer lenk-und liftbaren Vor- und Nachlaufachse als 4-Achser konzipiert. Die genannte maximale Achslast gilt für alle Fahrzeuge auf Langeoog, auch für die vom Festland kommenden, wie Baufahrzeuge, Krane usw. Auf Langeoog darf der Lkw auch nur auf ganz wenigen für ihn frei gegebenen Strecken fahren.
Die Einschränkung in der Fahrzeugtechnik soll die Belastung der Fahrtwege auf das notwendige Minimum beschränken. Sonst sind auf diesen Wegen nur Spaziergänger, Radfahrer, Pferdefuhrwerke und gelegentlich einige Landwirtschaftsfahrzeuge unterwegs.
Der Inseleinsatz bei salziger Meeresluft ist für den Palfinger Abrollkipper kein Problem. Alle Einzelteile des Abrollkippers werden im Werk vor der Montage gereinigt, KTL-beschichtet, lackiert und dann erst zusammengebaut. Die Montage auf dem Lkw wird ausschließlich geschraubt. Das Ergebnis ist bestmöglicher Korrosionsschutz. Der Abrollkipper fährt Behälterlängen bis 7 m, wobei der Unterfahrschutz am Lkw Heck hydraulisch angepasst werden kann. Zusätzliche Spiegel, eine Heckkamera und eine stärkere Ausleuchtung sorgen für mehr Sicherheit im Einsatz.
Der Fahrer ist mit seinem neuen Fahrzeug mehr als zufrieden, weil fast alles, einschließlich diverser Funktionen des Abrollkippers mit Automatik abläuft. Somit werden die wöchentlichen Transportanforderungen von 15 Tonnen Altpapier, 30 Tonnen Restmüll und 8 Tonnen Recyclingkunststoff problemlos gemeistert.
Kurzdarstellung Palfinger Telescopic 22
Fahrzeug: DAF CF 370 FAQ 8X2
Hubkraft: 22 Tonnen
Containerlänge: 5.000 mm – 7.000 mm
zul. Gesamtgewicht: 26 Tonnen
Nutzlast: 14 Tonnen
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Über die PALFINGER AG
PALFINGER zählt seit Jahren zu den international führenden Herstellern innovativer Hebe-Lösungen, die auf Nutzfahrzeugen und im maritimen Bereich zum Einsatz kommen. Als multinationale Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 8.995 Mitarbeitern 2015 einen Gesamtumsatz von rund 1.229,9 Mio EUR.
Der Konzern verfügt über Produktions- und Montagestandorte in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien. Innovation, weitere Internationalisierung und Flexibilisierung der Produkte, Dienstleistungen und Prozesse bilden die Säulen der Unternehmensstrategie. Am Weltmarkt für hydraulische Ladekrane gilt PALFINGER nicht nur als Markt-, sondern auch als Technologieführer. Mit über 5.000 Vertriebs- und Servicestützpunkten in über 130 Ländern auf allen Kontinenten ist PALFINGER immer in Kundennähe.